Lizenzvertrag für neuen Wirkstoff gegen Krebs


Labor im Lead Discovery Center (© LDC)

Die Lead Discovery Center GmbH (LDC), eine Ausgründung von Max-Planck-Innovation GmbH, und Qurient Co., Ltd haben ein Lizenzabkommen unterzeichnet, mit dem Qurient die weltweiten, exklusiven Rechte an einer Serie hochselektiver CDK7-Inhibitoren aus dem LDC erhält. Zielindikationen sind Krebs, Entzündungen und virale Infekte. Die Partner werden eng zusammenarbeiten, um das Projekt vom aktuellen Stand einer fortgeschrittenen Leitstruktur bis in die klinische Entwicklung voran zu bringen. Spätestens mit Erreichen des klinischen Wirksamkeitsnachweises, werden sie gemeinsam einen geeigneten Partner für die nachfolgende Lizenzierung und Vermarktung auswählen.

Das LDC erhält eine Vorabzahlung und Meilensteinzahlungen, die mit Erreichen definierter Entwicklungsschritte fällig werden. Außerdem wird Qurient die weitere Entwicklung des gemeinsamen Programms finanzieren.

Dies ist der zweite Lizenzvertrag zwischen dem LDC, Max-Planck-Innovation und Qurient. Zugleich markiert er den Start einer umfangreichen Allianz, mit der die Partner den Erfolg der laufenden Kooperation zur Entwicklung von Axl Kinase-Inhibitoren ausbauen wollen. Sie haben vereinbart, weitere ausgewählte Projekte aus dem LDC-Portfolio im Bereich von Krebs- und Entzündungskrankheiten gemeinsam zu entwickeln. Dabei werden sie über alle Stufen – von der Projektauswahl bis hin zu klinischen Entwicklung und Sublizenzierung – eng zusammenarbeiten. Das LDC wird die frühe Wirkstoffentwicklung und -optimierung leiten und Qurient die präklinische und klinische Entwicklung, typischerweise bis zum Wirksamkeitsnachweis in Patienten.

„Wir freuen uns sehr, mit dem LDC einen Partner zu haben, der unserer Entwicklungspipeline innovative Projekte zuführt”, sagt Dr. Kiyean Nam, Geschäftsführer von Qurient. „Wie das Axl Inhibitor-Programm zeigt, erzielen wir gemeinsam eine außergewöhnlich hohe wissenschaftliche Qualität und operative Spitzenleistungen um Projekte gezielt und effizient voranzutreiben.”

„Diese Partnerschaft mit Qurient ist ein wichtiger Baustein in unser Strategie flexible Möglichkeiten zu schaffen, um den Transfer unserer Leitstrukturen in die biopharmazeutische Entwicklung weiter zu beschleunigen“, sagt Dr. Bert Klebl, Geschäftsführer des LDC. „Qurient verbindet erstklassige Expertise in der Wirkstoffentwicklung mit einem außergewöhnlichen Engagement für innovative Projekte. Zusammen können wir unsere Projekte rasch in die Klinik voranbringen und vom dynamischen Finanzumfeld für Biotech-Firmen in Südkorea profitieren.“

 

Über das CDK7-Programm

Zyklin-abhängige Kinasen (CDKs) spielen eine wichtige Rolle in der Kontrolle des Zellzyklus und in der Regulation der Transkription und gelten deshalb schon lange als attraktive therapeutische Zielstrukturen. Allerdings hat es sich als schwierig erwiesen, selektive Inhibitoren zu entwickeln, weil das aktive Zentrum von CDKs hochkonserviert ist.

Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Spezifität für CDK7, haben die von LDC entwickelten CDK-Inhibitoren gute Aussichten, diese Hürde zu nehmen. Sowohl in vitro als auch in vivo konnte bereits eine exzellente Wirksamkeit und Selektivität gezeigt werden. Bei LDC’s CDK Inhibitoren handelt es sich um nicht-kovalent bindende pikomolare biochemische Inhibitoren. Diese Eigenschaften könnten sich in ein attraktives therapeutisches Fenster übersetzen lassen und grenzen sie deutlich von einem kürzlich publizierten, kovalent-bindenden CDK-Inhibitor der ersten Generation (auch als Inhibitoren der „super enhancer“ beschrieben) ab.

In zwei aktuellen Publikationen beschreiben das LDC und seine Kooperationspartner das Wirkprinzip ihrer CDK7- Inhibitoren als spezifische transkriptionelle Modulatoren (Kelsö et al. 2014). Aufgrund ihrer transkriptionellen Aktivität können sie nicht nur als wirksames Agens gegen Krebs, sondern möglicherweise auch als sicherer antiviraler Wirkstoff eingesetzt werden (Hutterer et al. 2015).

Das CDK7-Projekt des LDC ist aus einer frühen wissenschaftlichen Kollaboration hervorgegangen. Beteiligt waren führende Forschergruppen von der Westfälischen Wilhelm-Universität Münster (Prof. Dr. Michael Meisterernst) und vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg (Dr. Gerhard Mittler). Das LDC hat für dieses Programm großzügige Unterstützung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Max-Planck-Förderstiftung und ihrem Förderer Dr. Klaus Neugebauer erhalten.

Max-Planck-Innovation, die Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft, hat diese Transaktion maßgeblich unterstützt.

Über Qurient

Qurient ist eine Risikokapital finanziertes Biotechnologie-Unternehmen und wurde 2009 aus dem Institut Pasteur Korea (IPK) heraus gegründet, um die Kluft zwischen innovativer Wissenschaft und klinischer Entwicklung in Krankheitsfeldern mit hohem Bedarf zu schließen. Qurient agiert als vernetztes F&E Unternehmen mit einem kleinen pharmakologischen Forschungslabor und eigener Expertise im Projektmanagement zur Steuerung externer Entwicklungsaktivitäten. Qurient fokussiert sich auf niedermolekulare Wirkstoffe auf den Gebieten der Onkologie und Entzündungskrankheiten. Das Unternehmen deckt die Entwicklungsschritte von der frühen Wirkstoffentwicklung bis zum klinischen Nachweis der Wirksamkeit (clinical proof-of-concept) ab.

Weitere Informationen: www.qurient.com


Kontakt

Taehwa Chang
T. +82.31.8060 1600
E. tchang@quient.com