Clemedi AG schliesst Lizenzvereinbarung zum Nachweis latenter Tuberkulose


Neues Diagnose-Tool soll Krankheitsmanagement verbessern

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Clemedi beabsichtigt, seine Tuberkulose-Produktlinie auf die Diagnose latenter Tuberkulose zu erweitern. Dies erfordert die Fähigkeit, M. tuberculosis DNA aus dem Blut eines Patienten zu extrahieren. Das geistige Eigentum an dieser Entdeckung befindet sich im gemeinsamen Besitz der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien). Alle Parteien haben vor kurzem eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, die es Clemedi ermöglicht, die Erfindung zu vermarkten.

Die latente Tuberkulose ist eine Form der Tuberkulose, bei der der Patient keine Symptome zeigt und die Krankheit auch nicht auf andere übertragen kann. In Zeiten, in denen das Immunsystem unterdrückt oder angegriffen ist, kann die Krankheit jedoch wieder in eine aktive Tuberkulose übergehen. Wie dies geschieht und ob es sich vorhersagen lässt, ist Gegenstand aktiver Forschung. Aufgrund dieser Tatsache stellen latent infizierte Patienten ein Krankheitsreservoir dar und müssen bei der Ausrottung der Tuberkulose, einem Ziel der internationalen Gemeinschaft, berücksichtigt werden.

Derzeit müssen alle Patienten, die sich einer immunsuppressiven Therapie unterziehen, z. B. vor einer Organtransplantation oder aufgrund einer Chemotherapie, auf eine latente Tuberkulose untersucht werden. Dies geschieht in der Regel mit Tests, die das Immungedächtnis nach jedem Kontakt mit Tuberkulose abfragen. Diese Tests sind bei Patienten, die gegen Tuberkulose geimpft sind oder eine lange zurückliegende Tuberkuloseinfektion haben, oft falsch-positiv. Diese Tests können auch nicht dazu verwendet werden, den Erfolg der Eradikationstherapie nach einem positiven Befund zu bestätigen.


Wir bei Clemedi glauben, dass die jüngste Entdeckung, dass M. tuberculosis DNA aus dem Blut von Patienten mit latenter Tuberkulose gewonnen werden kann, dazu beitragen wird, das Management dieser Krankheit zu verbessern. Sie liefert greifbare Beweise für eine Infektion und ermöglicht es, eine potenzielle Antibiotikaresistenz festzustellen, um eine bessere Therapie zur Eradikation zu ermöglichen. Schließlich lässt sich damit bestätigen, dass die Bakterien durch die Therapie abgetötet wurden. Wir freuen uns darauf, diese Entdeckung auf den Markt zu bringen und unser Portfolio für Tuberkulose zu stärken.

Dr. Sebastian Dümcke
Geschäftsführer und Gründer der Clemedi AG


Wir freuen uns sehr, dass Clemedi die Ergebnisse der kooperativen Arbeiten des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin zusammen mit der Medizinischen Universität in Wien lizenziert hat. Dies verspricht nunmehr eine deutlich verbesserte Identifizierung von Tuberkulose-Infizierten mit Hilfe der KI-gestützten Analyse von Clemedi in DNA-Proben von zu testenden Personen.

Dr. Dieter Link
Patent- und Lizenzmanager bei Max-Planck-Innovation


Dr. Wolfgang Bauer und Prof. Georg Stingl, die Erfinder von der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, betonen, dass es in Zukunft weitere Studien geben wird, die ein rationales Design von wirtsspezifischen Tuberkulosetherapien ermöglichen werden.

Dr. Claudia Ballaun
Technologietransfermanagerin der MedUni Wien


Über Clemedi AG

Die Clemedi AG wurde 2019 gegründet, um sequenzierungsbasierte Tests für Infektionskrankheiten zu entwickeln. Sie hat eine Technologieplattform entwickelt, die gezielte Sequenzierung und fortschrittliche Bioinformatik kombiniert, um verwertbare Ergebnisse direkt aus einer Patientenprobe zu liefern. Der erste Test auf dieser Plattform zielt auf aktive Lungentuberkulose ab, gefolgt von latenter Tuberkulose, sexuell übertragbaren Infektionen und im Krankenhaus erworbenen Infektionen.

www.clemedi.com

 

Über die Medizinische Universität Wien

Die Medizinische Universität Wien ist eine der traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen in Europa. Mit fast 8.000 Studierenden ist sie derzeit die größte medizinische Ausbildungsstätte im deutschsprachigen Raum. Mit 6.000 MitarbeiterInnen, 30 Departments und zwei klinischen Instituten, 13 medizinischen Theoriezentren und zahlreichen hochspezialisierten Labors zählt sie zu den führenden Forschungseinrichtungen im biomedizinischen Bereich in Europa. Die MedUni Wien verfügt auch über ein medizinhistorisches Museum, das Josephinum.

www.meduniwien.ac.at

Über das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie

Infektionen gehören zu den bedeutendsten medizinischen Herausforderungen. Die Beziehungen zwischen Mikroben und ihren Wirten sind zudem wesentliche Triebkräfte der Evolution. Am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie suchen Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen nach Antworten auf grundlegende Fragen der Infektionsbiologie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen, wie Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze und Würmer Krankheiten verursachen und wie ihre Wirte darauf reagieren. Die Forschung umfasst verschiedene Ebenen: Atome, Moleküle, Zellen, Gewebe und Organismen sowie medizinische und soziale Aspekte.

www.mpiib-berlin.mpg.de

Über Max-Planck-Innovation

Als Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft ist Max-Planck-Innovation das Bindeglied zwischen Industrie und Grundlagenforschung. Mit unserem interdisziplinären Team beraten und unterstützen wir die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Max-Planck-Institute bei der Bewertung von Erfindungen, der Anmeldung von Patenten sowie der Gründung von Unternehmen. Der Industrie bieten wir einen zentralen Zugang zu den Innovationen der Max-Planck-Institute. Damit erfüllen wir eine wichtige Aufgabe: Den Transfer von Ergebnissen der Grundlagenforschung in wirtschaftlich und gesellschaftlich nützliche Produkte.

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