50+2 Jahre Technologietransfer für die Max-Planck-Gesellschaft


Die Technologietransfer-Organisation der MPG feiert ihr Jubiläum in Berlin

Am 14. Dezember fand in der Villa Elisabeth & St. Elisabeth Kirche in Berlin die Feier »50+2 Jahre Max-Planck-Innovation, 50+2 Jahre Technologietransfer für die Max-Planck-Gesellschaft« statt.

Am 14. Dezember wurden in Berlin die Ergebnisse aus über 50 Jahren Technologietransfer und der Nutzen technologischer Innovationen für die Gesellschaft in den Mittelpunkt gestellt. Redner waren neben dem Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) Martin Stratmann auch der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung Mario Brandenburg sowie der Geschäftsführer von Max-Planck-Innovation Jörn Erselius. In einem Podiumsgespräch mit Vertretern aus Politik und Wissenschaft wurden interessante Einblicke in die Forschung und Überführung von Ergebnissen in die Praxis gewährt. Darüber hinaus wurden zahlreiche erfolgreiche Unternehmensgründungen vorgestellt, die ihren Ursprung an einem der 86 Max-Planck-Institute genommen haben.

Die Villa Elisabeth & St. Elisabeth Kirche in Berlin stellten den Rahmen für die aufgrund der Corona-Pandemie um 2 Jahre verschobene Feier »50+2 Jahre Max-Planck-Innovation, 50+2 Jahre Technologietransfer für die Max-Planck-Gesellschaft«. Martin Stratmann eröffnete die Feierlichkeiten mit einer Würdigung der Leistungen von Max-Planck-Innovation (MI) vor den rund 200 Teilnehmern.


Wenn Max Planck einmal gesagt hat: dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen, so leben wir gemäß dieser Vision und bringen eben beides das zusammen: das Erkennen und auch das Anwenden. Und so ist mehr als angebracht, dass wir uns einmal einen Abend Zeit nehmen, um das Anwenden unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu würdigen, aber vor allem auch jene Plattform, ohne die gar nichts ginge: Max-Planck-Innovation. Zum Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich und verbinde das mit einem großen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jene Menschen, die heute oder in der Vergangenheit Teil von MI sind und waren. MI war vor 50 Jahren ein Vorreiter des deutschen Technologietransfers, heute sind wir ein Vorreiter bei der Schaffung von Innovationscampi zusammen mit Partnern aus Industrie und Akademia. Und ich verspreche: Wir werden nicht nachlassen und auch in den nächsten 50 Jahren unseren Teil zu einer noch besseren Innovationskultur beitragen. Herzlichen Glückwunsch MI – und herzlichen Dank von uns allen!

Martin Stratmann
Präsident der Max-Planck-Gesellschaft


Mario Brandenburg ging in seiner anschließenden Rede auf die Wichtigkeit technologischer Innovationen ein.


Deutlich wird (mit ihrer Bilanz) die herausragende Pionierleistung, die Max-Planck-Innovation, oder MI liebevoll genannt im Technologietransfer, in den letzten 50 Jahren gebracht hat, die unsere Forscherinnen und Forscher dabei unterstützt Ideen in den Markt zu bringen. MI hat durch sein herausragendes Engagement dazu beigetragen zahlreiche Forschungsansätze in Produkte und Dienstleistungen zu transferieren, die weltweit das Leben der Menschen verbessern. Was MI tut ist mehr als die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die Sicherung der ökonomischen Basis in Deutschland, denn gerade in Zeiten multipler Krisen ist guter Transfer auch Teil der Daseinsvorsorge und des Zusammenhaltens einer Gesellschaft. Es sind eben diese Produkte und Lösungen, die uns zusammenschweißen und deswegen unterstützt das BMBF seit Jahren an dieser Stelle. Ich habe mich dem Technologietransfer verschrieben und versuche in dieser Rolle im BMBF die Initiativen zu bündeln und Hürden abzubauen, denn die Anwendung neuen Wissens und neuer Technologien in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und Kultur hat sich in der Tat zu einer Kernaufgabe entwickelt.

Mario Brandenburg
Mitglied des Bundestags und parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung


Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war eine Podiumsdiskussion, die sich der Thematik der Überführung wissenschaftlicher Ergebnisse in die wirtschaftliche Praxis widmete. Vertreten waren Nobelpreisträger und Firmengründer Stefan Hell, Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg, Peter H. Seeberger, Firmengründer und Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam sowie Christian Theobalt, Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken und ebenfalls Firmengründer. Die stellvertretende Generalsekretärin und Mitglied der Geschäftsführung des Stifterverbandes Andrea Frank machte die Runde komplett.

Im Rahmen einer Ausstellung stellten sich zudem 15 von Max-Planck-Innovation begleitete MPG-Ausgründungen vor, die auf Basis von Max-Planck-Technologien gegründet wurden: abberior instruments, Batene, Cardior Pharmaceuticals, Dewpoint Therapeutics, Lead Discovery Center, Lipotype, Menlo Systems, Meshcapade, MODAG, QLi5, Scienion, Tacalyx, Targenomix, terraplasma und Thermosome.


Erfolgreiche Bilanz

Max-Planck-Innovation ist seit 1970 die zentrale Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft, Deutschlands erfolgreichster Forschungsorganisation mit rund 24.000 Mitarbeitern sowie 30 Nobelpreisträgern und Nobelpreisträgerinnen. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft widmet sich MI, damals noch unter dem Namen Garching-Instrumente, der Lizenzierung von Max-Planck-Technologien an die Industrie. Auf diesem Wege wurden seither über 4.800 Erfindungen begleitet und mehr als 2.900 Verwertungsverträge abgeschlossen. Das Patent-Portfolio von MI ist so vielfältig wie die Max-Planck-Institute selbst und umfasst Erfindungen aus verschiedensten Forschungsfeldern von der Astronomie bis hin zur Zellbiologie. Eines der erfolgreichsten Patente, ist das „FLASH“-Patent aus dem Jahr 1985. Dank der von Jens Frahm und seinem Team am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen erfundenen FLASH-Technologie (Fast Low Angle Shot) ist die magnetische Kernspintomographie (MRT) heute das bedeutendste bildgebende Verfahren in der klinischen Diagnostik. 1990 kam mit der Unterstützung und Beratung von Ausgründungsunternehmen ein weiteres äußerst erfolgreiches Geschäftsfeld hinzu. Sugen war 1991 das erste Spin-off mit Beteiligung der MPG und 1993 wurde mit Evotec das erste deutsche Spin-off mit MPG-Beteiligung gegründet. Seiter sind ca. 180 weitere Firmenausgründungen aus der Max-Planck-Gesellschaft hervorgegangen, von denen die weit überwiegende Mehrzahl von Max-Planck-Innovation betreut wurde.


Diese wissenschaftsbasierten MPG-Ausgründungen haben über 9.250 qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und mit Produkten und Dienstleistungen erheblich zu Innovation und Wohlstand beigetragen. Es erfüllt uns mit Stolz sehr viele dieser erfolgreichen Ausgründungen in der Pre-Seed und Startphase unterstützt und begleitet zu haben.

Ulrich Mahr
Leiter der Abteilung Start-up & Portfolio Management und Mitglied der Geschäftsleitung bei Max-Planck-Innovation


Für die Erfinderinnen und Erfinder, die Max-Planck-Institute und die Max-Planck-Gesellschaft hat die Technologietransfer-Organisation, die seit 2006 unter dem Namen Max-Planck-Innovation firmiert, bisher insgesamt rund 540 Millionen Euro aus Lizenzen und Unternehmensbeteiligungen erwirtschaftet. Pro Jahr kommen durchschnittlich 130 neue Erfindungsmeldungen sowie 80 Patentanmeldungen hinzu. Mit dieser Bilanz zählt Max-Planck-Innovation weltweit zu den führenden Technologietransfer-Einrichtungen.


Seit Gründung hat Max-Planck-Innovation nicht nur den Wissens- und Technologietransfer der Max-Planck-Gesellschaft geprägt, sondern war in vielen Bereichen Vorreiter für ganz Deutschland. Diese herausragende Rolle wollen wir auch in Zukunft mit neuen Initiativen und Modellen einnehmen und den Transfer aus der akademischen Forschung in die wirtschaftliche Anwendung für ein wettbewerbsfähiges Deutschland stärken. Mein besonderer Dank gilt dabei allen Erfinderinnen und Erfindern, die die Basis unserer Arbeit legen und vor allem allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Max-Planck-Innovation, die sich täglich für diese Mission engagieren.

Jörn Erselius
Geschäftsführer von Max-Planck-Innovation


Bilder: © David Ausserhofer

Über die Max-Planck-Gesellschaft

Die Max-Planck-Gesellschaft ist Deutschlands erfolgreichste Forschungsorganisation – mit 30 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern steht sie auf Augenhöhe mit den weltweit besten und angesehen­sten Forschungsinstitutionen. Die mehr als 15.000 Publikationen jedes Jahr in interna­tional renommierten Fachzeitschriften sind Beleg für die hervorragende Forschungsar­beit an Max-Planck-Instituten – viele Artikel davon dürfen sich zu den meist zitierten Publikationen in ihrem jeweiligen Fachgebiet zählen.

www.mpg.de

 

Über Max-Planck-Innovation

Als Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft ist Max-Planck-Innovation das Bindeglied zwischen Industrie und Grundlagenforschung. Mit unserem interdisziplinären Team beraten und unterstützen wir die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Max-Planck-Institute bei der Bewertung von Erfindungen, der Anmeldung von Patenten sowie der Gründung von Unternehmen. Der Industrie bieten wir einen zentralen Zugang zu den Innovationen der Max-Planck-Institute. Damit erfüllen wir eine wichtige Aufgabe: Den Transfer von Ergebnissen der Grundlagenforschung in wirtschaftlich und gesellschaftlich nützliche Produkte.

Weitere Informationen finden Sie unter www.max-planck-innovation.de.

Pressekontakt

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Markus Berninger

Diplom-Kaufmann, geprüfter Grafik-Designer

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